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Rhetorik-Seminare – ein Überblick, Teil 1

Rhetorik-Seminare – ein Überblick, Teil 1

Rhetorik-Seminare
Rhetorik-Seminare

Sie tragen sich mit dem Gedanken, Rhetorik-Seminare zu besuchen? Dann ist es sinnvoll, sich einen groben Überblick zu verschaffen. Denn Rhetorik-Seminar ist nicht gleich Rhetorik-Seminar. Konzentrieren sich die einen auf performative Aspekte wie Mimik, Gestik und Stimmbildung – beschäftigen sich andere mit Themen der Redekonzeption.

Rhetorische Kommunikation erfüllt im Kern zwei Aufgaben, die für Rhetorik-Seminare gleichermaßen von großer Bedeutung sind:

  • die Verständigung über Sachverhalte – die sich meist komplex darstellen und über die abstrakt in Form von Zahlen, Daten, Fakten gesprochen wird
  • und die Verständigung über Bewertungen – in Form von Vereinfachungen und Konkretisierungen über sprachliche Bilder, Narrationen, Beispiele und Emotionen

Um beiden Seiten als Redner gerecht zu werden, bedarf es des Zusammenspiels von rationalen wie emotionalen, gleichermaßen abstrakten wie konkreten Elementen. In Rhetorik-Seminaren werden diese Elemente en Detail rhetorisch Interessierten nähergebracht. Sodass sie Ratio wie Emotio in einem angemessenen Gewicht zueinander bedienen können, um einer Rede kommunikative Kraft zu verleihen.

Mit Mimik, Gestik, Sprache und Stimme bestimmt der Redner einerseits was und wie der Inhalt seiner Rede wahrgenommen wird. Mit all dem, was der Redner im Moment des Vortragens unternimmt, um seiner Rede Gewicht zu verleihen, beschäftigt sich der performative Teilbereich der Rhetorik. Demgegenüber steht der kognitiv-semiotische Teilbereich, der die Konzeption und Ausformulierung einer Rede oder Präsentation umfasst. Für beide Teilbereiche gibt es spezielle Rhetorik-Seminare mit entsprechenden Seminarschwerpunkten.

Schließlich existiert eine Fülle unterschiedlicher Seminare, die den Dialog in den Mittelpunkt stellen. Und somit rhetorische Techniken als Mittel der Gesprächsführung: so zum Beispiel Rhetorik-Seminare zu den Themen Führung/Managementkommunikation, Verhandlung, Akquise, Diskussion oder Schlagfertigkeit. In vielen Fällen kombinieren Rhetorik-Seminare dieser Art rhetorische Themen mit psychologischen, leider oft mit pseudopsychologischen oder gar esoterischen Inhalten. Insofern konzentrieren wir uns im Sinne dieses kurzen Überblicks auf die beiden erstgenannten Bereiche …

 

Rhetorik-Seminare der Deutschen Rednerschule: ein Blick in den Seminarraum.
Abb.: Seminarraum der Deutschen Rednerschule

Rhetorik-Seminare, die sich vor allem mit dem performativen Bereich der Rhetorik beschäftigen, umfassen meist folgende Themen:

Sprache

  • Sprechtempo
  • rhythmischer Verlauf (Pausen)
  • Akzentuierung
  • Artikulation

Stimme

  • Tonhöhe (Stimmlage)
  • Lautstärke
  • Stimmfülle (Volumen)
  • Klangfarbe (Timbre)

Kinesik

  • Mimik, Gestik, Körperhaltung
  • Blickkontakt
  • Selbst- und Fremdberührung, Berührung von Objekten und imaginative Berührung
  • Bewegung im Raum, Nähe/Distanz

Rhetorik-Seminare, die sich vor allem mit dem kognitiv-semiotischen Bereich der Rhetorik beschäftigen, umfassen meist folgende Themen:

Recherche und Themenauswahl

  • Themeneingrenzung
  • Gedanken, Argumente, Beweise suchen

Konzeption

  • Analyse der Kommunikationssituation (Setting)
  • Bestimmen kommunikativer Ziele und das Festlegen der Redegattung
  • Strategie: Aufbau der Argumentation, inhaltliche Positionierung im Vergleich zu anderen Rednern oder Gegenargumenten, dramaturgischer Aufbau, Zielgruppenbestimmung und sprachliche Ausrichtung auf Zielgruppe (Stilauswahl)
  • Maßnahmen: Bestimmen des Einsatzes von Formulierungstechniken und Stilmitteln, Einsatz von Medien

Ausarbeitung

  • Formulieren und kreative Umsetzung
  • Erarbeiten eines Manuskripts
  • mediale Aufbereitung

 

Den zweiten Teil dieses Beitrags finden Sie hier …