Zehn naive Fragen an die Rhetorik-Branche
Selbstverständlich müssen auch wir die Rhetorik-Branche im Auge behalten. Auch wir von der Deutschen Rednerschule betreiben Konkurrenzbeobachtung: Vielleicht gibt es Ansätze, die wir nicht kennen? Neue Ideen? Kreative Positionierungen? Doch nachdem wir hunderte von Websites besucht, uns zig YouTube-Videos angeschaut und uns mit vielen Vertretern der Rhetorik-Branche ausgetauscht haben, bleiben wir ein wenig ratlos zurück. Daher an dieser Stelle zehn naive Fragen: an unsere eigene Branche, an Rhetorik-Trainer, Kommunikationsberaterinnen und Motivationsgurus …
Zehn naive Fragen an die Rhetorik-Branche
- Warum kommen viele Rhetoriktrainer so uniformiert daher? Akkurate Glatze, eckige Brille und Einstecktuch – meist groß wie ein Bettlaken – sowie ein mit einem Buchstaben abgekürzter zweiter Vorname: Das sind die Merkmale, an denen man sie erkennt. So wie den Werber am schwarzen Existenzialisten-Rolli. Oder die Pädagogin am Batik-Tuch. Sei’s drum: Äußerliche Gemeinsamkeiten stärken vielleicht das Zusammengehörigkeitsgefühl …
- Warum lesen sich viele Webseiten von Kommunikationsberaterinnen und Rhetoriktrainern wie frisch aus der Phrasen-Dreschmaschine? Obwohl das täglich Brot des Rhetorikers der kreative Umgang mit Wörtern sein müsste? Vielleicht haben wir da etwas Grundsätzliches missverstanden …
- Gibt es Meisterinnen und Meister des Neurolinguistischen Programmierens, die geschieden sind?
- Warum lieben Rhetoriktrainerinnen und Kommunikationsberater Superlative und Hypertrophierungen? So sehr? Sooo sehr?
- Wieso geben offensichtlich mehr Schauspielerinnen oder Theaterregisseure Rhetorikseminare als Sprechwissenschaftler oder Rhetorikerinnen? Egal – das Leben ist eh eine ewig währende Seifenoper …
- Sollte unsere Branche nicht ein Beispiel für andere Branchen sein – in Sachen Durchlässigkeit und Qualifizierungsliberalität? Ob Ingenieure, IT-Spezialisten, Aquaristen oder Nudisten: Es ist toll, wie divers sich die grundständigen Ausbildungen der Vertreter unserer Branche lesen. Dadurch angeregt werden auch wir demnächst unser Angebot ausweiten: in Richtung Brückenbau und Gehirnchirurgie.
- Warum gibt es mehr Top-, Nr.-1.-, Spitzen- und überhaupt führende Rhetorikfachleute als ganz normale Menschen, die einfach ihren Job machen? Was sagen solche Übertreibungen über die sich Präsentierenden aus? Was über die Gesellschaft?
- Wieso gibt es mehr Trainerinnen und Trainer, die Dax-Unternehmen und Spitzenpolitiker beraten – als es Dax-Unternehmen und Spitzenpolitiker gibt?
- Kann man mit Positivem Denken, das so gern kolportiert wird, den Rasen betreten?
- Warum müssen NLP-Master überhaupt arbeiten?
Sie suchen einen NLP-Meister? Dann bitte nicht bei uns, sondern hier …