Home » Rhetorik Themen » Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt

Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt

Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt

Rhetorik-Seminare
Rhetorik-Seminare

Powerpoint-Bashing ist derzeit groß in Mode. Aber auch ehrlich? Schließlich ist jede Software nur so gut wie ihr Anwender. Und der sollte Powerpoint als das nutzen, was es ist: eine durchaus sinnvolle Unterstützung von Präsentationssituationen. Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt können dabei behilflich sein.

 

Powerpoint: Fluch und Segen

Powerpoint und ähnliche Programme wollen eigentlich den Arbeitsalltag erleichtern. Nur sind sie scheinbar mehr Fluch als Segen. Allein die ungeheure Zahl an Büchern zu diesem Thema belegt das eindrucksvoll. Gäbe es keine Probleme, gäbe es kaum die übervollen Regale in Buchhandlungen mit entsprechenden Ratgebern. Gäbe es keine breite Anti-Powerpoint-Bewegung im Internet. Irgendetwas ist fundamental falsch an unserer Einstellung gegenüber Powerpoint und seinem Nutzen. Klar ist das mittlerweile jedem. Kaum einer, der Folienschlachten in Meetings nicht hinterher – beim Kaffee – verteufelt. Trotzdem werden Prezi und Co. geradezu vergöttert. Das können wir zwar bedauern. Aber die Büchse des Bill Gates ist nun einmal geöffnet. Zeit für Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt, um Verständnis für eine oft verunglimpfte Software zu entwickeln …

In der Praxis können wir folgende Problemfelder beobachten – die auch in der Literatur breit diskutiert werden:

  • Powerpoint als Individualitätskiller:
    Eine alte Journalistenweisheit sagt: Bild schlägt Ton. Das bedeutet auch, dass Powerpoint-Folien die Aufmerksamkeit des Publikums sehr stark binden. Der Redner (seine Mimik, Gestik, seine Interpretationen, Einordnungen und Zusatzinfos) wird vom Visuellen überlagert. Im Umkehrschluss bedeutet das: Gesagtes muss Visualisiertes unterstützen. Dieser Grundsatz aber führt fälschlicherweise häufig zum enervierenden betreuten Vorlesen.
  • Powerpoint als unnötiger Kreativitätsförderer:
    Das Programm bietet zu viele Möglichkeiten für Menschen ohne fundiertes Wissen auf dem Gebiet der Visuellen Kommunikation.
  • Powerpoint als gefährlicher Komplexitätsreduzierer:
    Spiegelpunkte und headlineartige Texte reißen Kontexte auseinander und verhindern geistige Tiefe.
  • Powerpoint als Formularrhetorik:
    Einengung des Formats Präsentation durch Formatvorlagen und
    Seitenlayout und damit Verarmung von Dramaturgie und Stil – somit Entstehung von Gleichförmigkeit.
  • Powerpoint als Quell von Informationsflut und Prioritätenverhinderer:
    Das Programm verleitet dazu, mehr Zahlen, Daten und Fakten zu zeigen, als ein normal begabtes Gehirn verarbeiten kann – nach dem Motto: Es ist ja genug Platz vorhanden. Powerpoint, so scheint es, befördert die Faulheit, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und Prioritäten zu setzen.
  • Powerpoint für Zahlenfetischisten:
    Auch wenn Zahlen, Daten, Fakten in Form von noch so toll aufbereiteten Diagrammen dargeboten werden: Der Mensch denkt nicht in Zahlen und Buchstaben, sondern in Bildern. In echten Bildern. Niemals in Tortendiagrammen.
  • Powerpoint als Schlafmittel:
    Menschen sind nur monotaskingfähig; das Gehirn kann sich lediglich auf eine Informationsquelle konzentrieren und muss bei mehreren permanent zwischen ihnen wählen und die Konzentration neu ausrichten. Ständiger Blickwechsel von heller Projektionsfläche zu eher vor dunklem Hintergrund stehendem Redner strengt die Augen an. Beide Faktoren zusammen erklären, warum zu viele Folien einschläfernd wirken.

 

Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt
Abb.: Präsentieren mit Powerpoint – als Folterinstrument oder als unterhaltsame Stütze des Lernens.

Was Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt leisten sollten

Auf den ersten Blick erscheint diese Liste als wenig schmeichelhaft. Ist Powerpoint aber per se zu verurteilen? Auf den zweiten Blick muss man feststellen, dass – mit Ausnahme des letzten Punktes – alle Probleme eher mit der Einstellung des Präsentators gegenüber dem Medium zu tun haben. Nicht aber der Software selbst entspringen. Wer ist verantwortlich für Informationsflut? Für die Dramaturgie? Für Detailverliebtheit? Für Selbstüberschätzung in Sachen Grafikdesign? Mit Sicherheit nicht Bill Gates. Sondern Präsentatoren, die vom Glauben infiziert sind, Powerpoint hafte ein Erfolgsappeal an, der sich im computertechnischen Mediendesign begründet.

Nun können wir das verteufeln. Oder konstruktiv fragen, wie man verhindert, dass Powerpoint zur rhetorischen Prothese verkommt. Und untersuchen, wie Powerpoint sinnvoll genutzt werden kann. Denn im Falle einer Powerpoint-freundlichen Arbeitsumgebung ist ernsthaft zu prüfen, ob man als Präsentator nicht besser fährt, dem Kommunikationskonformismus zu folgen. Anstatt mit alternativen Ideen Erstaunen oder Kritik hervorzurufen.

Ratgeberschinken à la „Powerpoint war gestern – ab heute malt Birthe am Flip-Chart“ helfen kaum weiter: Das so beliebte Folien-Bashing ist unehrlich und wohlfeil. Weiter helfen allerdings Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt. Im Klein-Klein grafischer Umsetzungen und Tricks sollte sich ein solches Seminar allerdings nicht verlieren. Sondern vielmehr Grundsätzliches berücksichtigen:

  • wahrnehmungspsychologische Grundlagen
  • Faktoren der Textverständlichkeit
  • die Rolle des Präsentators als Moderator zwischen Informationen, Medium und Publikum
  • die Wesensmerkmale einer Präsentation – und wie diese sich von Lehrvorträgen und klassischen Reden unterscheidet

Werden diese Punkte vom Präsentator berücksichtigt, ergeben sich aus ihrer kritischen Analyse heraus zwingende Konsequenzen. Diese führen automatisch zur richtigen Medienverwendung. Persuasive Kraft entwickelt Powerpoint, wenn das Programm als das angesehen wird, was es ist: ein den Redner unterstützendes Medium, das das gesprochene Wort illustriert und Gesagtes untermauert. Vor allem mit Bildern, die Fakten visualisieren, ordnen, einordnen und nicht überflüssigerweise Wort für Wort wiederholen.

Fazit: Man kann – wie aktuell in Mode – effekthaschend darauf verweisen, Powerpoint & Co. hätten in Meetings nichts zu suchen. Oder konstruktiv fragen, wie Powerpoint sinnvoll eingesetzt werden kann. Sinnvolle Rhetorik-Seminare mit Powerpoint-Schwerpunkt untersuchen, was elektronische Folien leisten können – und was nicht. Was nutzt es, ins allgemeine Powerpoint-Gejammer einzustimmen und Anti-Powerpoint-Gurus zu folgen, wenn die eigene Arbeitsumgebung Powerpoint sexy findet? Auch wenn einige dazu übergehen, Flip-Charts mit Fingerfarbe zu bearbeiten oder Pappen mit Fixogum einzukleistern: Wow-Effekte können auch mit Powerpoint erzeugt werden.

Wie? Das erfahren Sie in Präsentieren im Rampenlicht.

Zu den Terminen …